geb. Gerson
17.12.1887
–unbekannt
in Kirchberg geboren; Tochter des Handelsmannes Joseph Gerson und von Magdalena Gerson, geb. Gerson; verheiratet mit Max Guthmann; Mutter von Irene Guthmann; einer weiteren Tochter und einem Sohn gelang die Flucht in das US-amerikanische Exil; Kauffrau, laut Deportationsliste irreführend "o[hne] B[eruf]".
Die Familie wohnte in Groß-Gerau, wo der Ehemann ein Kaufhaus betrieb. Frieda Guthmann arbeitete dort als Bürokraft und Kassiererin. 1933 wurde das Geschäft verfolgungsbedingt an die Groß-Gerauer Volksbank abgetreten. Der Ehemann betrieb zuletzt ein Wandergewerbe. Während des Novemberpogroms 1938 wurde die Wohnung aufgebrochen, Mobiliar und Hausrat zerstört. Die Familie flüchtete zunächst nach Mannheim und von dort nach Frankfurt. Letzte Frankfurter Adresse Röderbergweg 19. Dort eröffnete Frieda Guthmann einen Mittagstisch für etwa sechs Personen und vermietete zwei Zimmer der großen Wohnung, um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern.
Frieda Guthmann wurde am 11. Juni 1942 zusammen mit ihrem 65-jährigen Ehemann vermutlich in das Vernichtungslager Majdanek oder Sobibor verschleppt und dort wahrscheinlich ermordet. Die Todesdaten sind nicht bekannt. Auch Tochter Irene Guthmann kam wahrscheinlich in einem Lager zu Tode.
Deportationsliste Frühjahr 1942 (vermutlich Majdanek 10.06.1942)
HHStAW Best. 518/13269, 13271 (Tochter), 13273 (Ehemann)
Biografie zuletzt aktualisiert am: 12.11.2022 12:32