05.01.1873
–unbekannt
Schreibweise des Vornamens laut Entschädigungsakten Michel; laut Deportationsliste Emil genannt; in Groß-Gerau geboren; verheiratet mit Emilie Marx, geb. Kramer; Vater von Hedwig Marx; dem 1911 in Frankfurt zur Welt gekommenen Sohn gelang die Flucht in das US-amerikanische Exil; Kaufmann, laut Deportationsliste irreführend "ohne Beruf".
Die Familie lebte in Groß-Gerau, wo Michael Marx Mitinhaber des Getreide- und Futtermittelgeschäftes „Marx Marx“ war. Das Unternehmen wurde 1937 liquidiert. Außerdem gehörten der Familie in Groß-Gerau Liegenschaften in der Sandboehlstraße und Im Riesengässchen, die 1940 zwangsweise verkauft werden mussten.
Michael Marx leistete zwangsweise eine „Judenvermögensabgabe“ in Höhe von 16.652,25 Reichsmark und eine „Dego-Abgabe“ in Höe von 9.506 Reichsmark. Seine Konten wurden beschlagnahmt. Auch die Tochter wurde zur zwangsweisen Entrichtung der „Judenvermögensabgabe“ in Höhe von 6.500 Reichsmark herangezogen.
Letzte Frankfurter Adresse vermutlich mit der Tochter Fürstenbergerstraße 167 (in der Deportationsliste ist wahrscheinlich falsch die Hausnummer 107 angegeben).
Von dort wurde Michael Marx am 1. September 1942 im Alter von 69 Jahren bei der achten großen Deportation aus Frankfurt in das Durchgangs- und Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt, wo er wahrscheinlich ermordet wurde.
Die Tochter Hedwig Marx wurde wahrscheinlich ebenfalls in ein Konzentrations-oder Vernichtungslager verschleppt und Opfer der Schoa. Ihr Todesdatum wurde auf den 8. Mai 1945 festgesetzt. Das Schicksal der Ehefrau ist nicht geklärt. Wahrscheinlich starb sie eines natürlichen Todes.
Deportationsliste Theresienstadt 01.09.1942
HHStAW Best. 518/30260 (Tochter)
Biografie zuletzt aktualisiert am: 29.11.2024 07:05