21.08.1884
–unbekannt
Vorname auch Stefanie; in Frankfurt am Main geboren; Tochter von Lina Hess, geb. Salomon; ledig; Schwester von Carry-Cornelia Hess; Fotografin.
Die Schwestern Nini und Carry Hess betrieben zwischen 1914 und 1938 in Frankfurt ein Atelier, das vor allem durch seine Theaterfotografien berühmt wurde. Beide hatten mit den Städtischen Bühnen einen Anstellungsvertrag, der ein festes Arbeitsverhältnis mit regelmäßiger Bezahlung begründete. Der Vertrag wurde 1933 aus "rassischen Gründen" gelöst. Geschäftsadresse Börsenstraße 2 ("Siegmund-Strauss-Haus"). Während des Novemberpogroms 1938 wurde das Unternehmen komplett verwüstet; das Bildarchiv verbrannte. Letzte Frankfurter Adresse mit der Mutter Eschersheimer Landstraße 20.
Nini S. Hess wurde 1942 deportiert und im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Die Schwester starb 1957 in Chur (Schweiz); kurze Zeit vorher hatte sie beschlossen, nach Frankfurt zurückzukehren.
Im Jahre 2002 ehrte eine Ausstellung im Schloss Wahn die beiden Künstlerinnen.
Die Mutter wurde am 1. September 1942 hochbetagt in das Durchgangs- und Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt, wo sie auch starb.
Anja Hellhammer, Potential der Provinz. Zum theaterfotografischen Werk von Nini & Carry Hess, in: Fotogeschichte, Jg. 20 (2000), Heft 75, S. 45-58
ISG Sammlung S 2/11.545, Bestand NS-Verfolgte 2.643 (Carry-Cornelia Hess)
Biografie zuletzt aktualisiert am: 03.11.2022 02:48