25.04.1911
–unbekannt
in Kransberg als Sohn von Mayer Seckbach, der 1920 in Frankfurt starb, und Jeanette Hilda Seckbach, geb. Goldschmitt, zur Welt gekommen, die Mutter lebte nach 1945 in den USA; am 27. November 1941 Heirat in Frankfurt mit einer Köchin, die Ehefrau lebte nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls in den USA; Bruder des Kaufmannes Max Seckbach, der ebenfalls Opfer der Schoa wurde; eine Schwägerin die nach 1945 ebenfalls in den USA wohnte; Schwiegersohn von Martha Katzenstein, geb. Speyer; Tischler, zuletzt Lagerverwalter.
Josef Seckbach war zuletzt als Lagerverwalter in der Jüdischen Anlernwerkstätte tätig. Frankfurter Adressen mit der Mutter und den Geschwistern Fünf-Zimmer-Wohnung Bäckerweg 28/I, ab September 1940 Fischerfeldstraße 13 (Jüdische Anlernwerkstätte), zuletzt gemeinsam mit der Ehefrau Gaußstraße 36/III. Die Einkünfte von Josef Seckbach unterlagen einer „Sicherungsanordnung“ der Devisenstelle vom 21. Oktober 1940, die den monatlichen „Freibetrag“ auf 100 Reichsmark festsetzte. Die noch 1941 beabsichtigte Emigration der Familie gemeinsam mit der Mutter, dem Bruder, einem Onkel und einer Tante scheiterte aus unbekannten Gründen; die Schiffspassage war bereits bezahlt.
Josef Seckbach wurde am 24. September 1942 mit seiner 21-jährigen Ehefrau und der Schwiegermutter Martha Katzenstein bei der zehnten großen Deportation aus Frankfurt nach „Osten“ verschleppt. Der Transport ging über Berlin nach Raasiku in Estland. Wahrscheinlich wurden Josef Seckbach und die Schwiegermutter in den dortigen Dünen ermordet. Sein Todesdatum wurde auf den 1. Oktober 1942, das der Schwiegermutter auf den 8. Mai 1945 festgesetzt festgesetzt.
Die Ehefrau wurde im April 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen befreit, kehrte im August 1945 kurzzeitig nach Frankfurt zurück und emigrierte im Januar 1947 in die USA. Der Bruder Max Seckbach wurde am 15. September 1942 zusammen mit seiner Ehefrau und der 70-jährigen Mutter bei der neunten Deportation aus Frankfurt in das Durchgangs- und Konzentrationslager Theresienstadt und von dort im Oktober 1944 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo er wahrscheinlich ermordet wurde. Laut Entschädigungsakten starb er dort im Oktober 1944. Das amtliche Todesdatum von Max Seckbach wurde auf den 8. Mai 1945 festgesetzt. Die Schwägerin und die Mutter wurden nach dreieinhalb Jahren Haft in Theresienstadt befreit.
Deportationsliste "Osten" 24.09.1942
vgl. auch Monica Kingreen, Gewaltsam verschleppt aus Frankfurt, in: Monica Kingreen (Hg.), "Nach der Kristallnacht", Frankfurt/New York 1999, S. 380f.
Deportationsliste Theresienstadt 15.09.1942 (Bruder Max Seckbach
Biografie zuletzt aktualisiert am: 03.12.2024 09:00