unbekannt
–unbekannt
laut Devisenakten um 1928 und laut "Gedenkbuch" um 1927 geboren; Sohn der Witwe Recha Hirsch, geb. Dahlerbusch.
Die Mutter war Miteigentümerin einer in den Devisenakten nicht näher bezeichneten Liegenschaft in Groß-Gerau, die verfolgungsbedingt durch Vertrag vom 5. Mai 1939 an die Volksbank Groß-Gerau veräußert werden musste; die Liegenschaft gehörte später der Deutschen Arbeitsfront (DAF). Das Vermögen der Mutter unterlag einer neuen „Sicherungsanordnung“ der Devisenstelle von 1939, die den monatlichen „Freibetrag“ am 19. Oktober 1939 auf 500 Reichsmark festsetzte. Erneute „Sicherungsanordnung“ vom 28. Dezember 1940 und Festsetzung des „Freibetrages“ auf 200 Reichsmark. Das Vermögen der Mutter belief sich im Januar 1941 laut Devisenakten noch auf 610 Reichsmark. Laut Devisenakten arbeitete die Mutter damals als Pflegehilfe. Letzte Frankfurter Adresse gemeinsam mit der Mutter Fischerfeldstraße 8/I.
Guenther Hirsch wurde im Alter von etwa 13 Jahren zusammen mit seiner Mutter vermutlich in ein Vernichtungs- oder Konzentrationslager verschleppt, wo beide ermordet wurden. Ort und Umstände des Todes sind nicht bekannt. „Evakuierungsvermerk“ vom 17. Dezember 1941 auf der Devisenakte der Mutter mit Hinweis auf „L[iste] II 321/2“, was bedeutete, dass beide am 11. November 1941 bei der zweiten großen Deportation aus Frankfurt in das Getto Minsk verschleppt worden wären. Laut „Gedenkbuch“ ist der Deportationsort jedoch unbekannt.
Laut Verfügung vom 16. Dezember 1941 in den Devisenakten wure das Vermögen der Mutter zu Gunsten des Reiches eingezogen.
HHStAW Best. 519/D JS 855
Biografie zuletzt aktualisiert am: 02.11.2022 04:35