31.01.1875
–21.10.1942
Geburtsdatum laut Entschädigungsakten 31. August 1874; in Groß-Gerau geboren; seit 1907 verheiratet mit Auguste Hirsch, geb. Dahlerbruch; Handlungsgehilfe.
Das Ehepaar lebte in Groß-Gerau im eigenen Haus. Nach dem Novemberpogrom 1938 Zwangsverkauf der Liegenschaft.
Umzug nach Frankfurt. Frankfurter Adressen des Ehepaares Schützenstraße 12, Am Schwimmbad 9.
Zwangsweise Entrichtung der „Judenvermögensabgabe“ in Höhe von 1.050 Reichsmark. Das Vermögen von Ferdinand Hirsch unterlag einer „Sicherungsanordnung“ der Devisenstelle vom 13. Juni 1940, die den monatlichen „Freibetrag“ auf 300 Reichsmark festsetzte und am 3. Juli 1940 auf 250 Reichsmark erhöhte. Erzwungener Abschluss eines „Heimeinkaufvertrags“ über mindestens 2.185 Reichsmark. Den Unterzeichneten solcher Verträge wurde vorgegaukelt, sie finanzierten damit ihren Lebensunterhalt in einem Altersheim.
Ferdinand Hirsch wurde in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz verschleppt, wo er 1942 unter der Häftlingsnummer 37369 registriert und am 21. Oktober 1942 im Alter von 67 Jahren ermordet wurde. Laut Entschädigungsakten kam er dort erst am 27. Juni 1944 zu Tode.
Seine Ehefrau starb am 24. Januar 1944 im Durchgangs- und Konzentrationslager Theresienstadt.
Laut Verfügung vom 21. Oktober 1942 in den Devisenakten wurde das Vermögen von Ferdinand Hirsch zu Gunsten des Reiches eingezogen.
Sterbebücher von Auschwitz. Bearbeitet von Thomas Grotum und Jan Parcer, 1995 (Wohnort Frankfurt am Main)
HHStAW Best. 518/15900, Best. 519/D JS 614
Deportationsliste Theresienstadt 15.09.1942 (Ehefrau)
Biografie zuletzt aktualisiert am: 02.11.2022 04:35